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April 01, 2022

Themenblock Tiergestützte Intervention

von Dr. Sandra Foltin + Dr. Lisa Glenk | Tiergestützte Intervention

Wer sich mit dem Thema Tiergestützte Intervention im weitesten Sinne (also auch tiergestützte Therapie & Pädagogik sowie Coaching) auseinandersetzt sieht sehr schnell, dass es riesengroße Unterschiede zwischen den angebotenen Fortbildungen gibt.

Manch einer bietet ein Wochenendseminar oder gar eine Online Fortbildung an, andere wiederum eine anderthalb bis Zweijährige Fortbildung des Mensch-Hund Teams. Auch ein kurzer Blick durch die sozialen Median genügt um (immer noch) Hunde in Kostümchen, umringt von Kinder, hochgestresst und vollkommen hilflos auf vielen Bildern zu sehen.

Das ist, kann und sollte nicht tiergestützte Intervention nach heutigen Maßgaben sein.

Die IAHAIO (https://iahaio.org/) – der internationale Dachverband mit Sitz in den USA- hat schon seit einigen Jahre sein White Paper (Weißbuch) veröffentlicht, welches auf viele Problembereiche eingeht und diese in seinen Position Statements und Deklarationen noch einmal dargestellt. Inhaltlich geht es um eine tiergestützte Intervention auf Augenhöhe an denen der Hund (oder jedes andere domestizierte Tier) mit Einwilligung und freiwillig teilnimmt und sich somit auch der Intervention verweigern oder entziehen kann. Viele Organisation werben damit, dass sie nach diesen Standards arbeiten – doch wie stellen sich diese Standards überhaupt in der Praxis dar? Was ist ein Umgang auf Augenhöhe, mit Gleichwürdigkeit, bei dem der Hund (und andere Tiere) eben nicht mehr als Werkzeug gesehen und behandelt werden? Ab wann und wie kann ein Hund seine Zustimmung überhaupt geben? Das diskutiere ich mit der absoluten Koryphäe in diesem Bereich Dr. Lisa Glenk! Hört rein – wir sind auf eure Reaktionen und Meinungen gespannt!

Hintergrund

Die IAHAIO (https://iahaio.org/) – der internationale Dachverband mit Sitz in den USA- hat schon seit einigen Jahre sein White Paper (Weißbuch) veröffentlicht, welches auf viele Problembereiche in der tiergestützten Intervention eingeht und diese in seinen Positionen, Statements und Deklarationen noch einmal dargestellt. Inhaltlich geht es um eine tiergestützte Intervention auf Augenhöhe an denen der Hund (oder jedes andere domestizierte Tier) mit Einwilligung und freiwillig teilnimmt und sich somit auch der Intervention verweigern oder entziehen kann. Viele Organisation werben damit, dass sie nach diesen Standards arbeiten – doch wie stellen sich diese Standards überhaupt in der Praxis dar? Was ist ein Umgang auf Augenhöhe, mit Gleichwürdigkeit, bei dem der Hund (und andere Tiere) eben nicht mehr als Werkzeug gesehen und behandelt werden? Ab wann und wie kann ein Hund seine Zustimmung überhaupt geben? Das diskutiere ich mit der absoluten Koryphäe in diesem Bereich Dr. Lisa Glenk! Hört rein – wir sind auf eure Reaktionen und Meinungen gespannt!

Diskussionspartner

Dr Lisa Maria Glenk

Dr. Lisa Maria Glenk studierte Biologie und Veterinärmedizin mit Fokus Entwicklungsbiologie und Verhaltensendokrinologie. 2012 promovierte sie an der Veterinärmedizinischen Universität Wien zum Thema tiergestützte Interventionen und war als Gastwissenschaftlerin an der Karls-Universität in Prag und als Projektpartnerin des Virtual Reality Laboratory der Fakultät für Psychologie an der Universität Wien tätig. Darüber hinaus engagiert sie sich stark in der Wissenschaftsvermittlung (e.g. Hands-on Science, Schulvorträge, Kinderuni, Pressearbeit) und ist Mitbegründerin des Projekts „Hundesicherheitstraining für Kinder und Jugendliche“. Sie ergänzt seit 2013 als wissenschaftliche Mitarbeiterin das Team der Komparativen Medizin am Messerli Forschungsinstitut an den Schnittstellen Psychophysiologie, Stress, Immunmodulation und Animal Welfare. Dr. Lisa Maria Glenk ist Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Biofeedback und Psychophysiologie, Stress- und Emotionsexpertin in der Staniek Profiling Task Force und unterstützt im wissenschaftlichen Beirat das „Qualitätsnetzwerk Schulbegleithunde“.

Interviewer

Dr. Sandra Foltin hat in Biologie promoviert mit dem Schwerpunkt Verhalten des Hundes und hat zu dessen Erkundungsverhalten sowie dem Mensch-Hund Bindungsverhalten geforscht. Sie ist seit vielen Jahren im Tier- und Naturschutz tätig und bietet im Rahmen dessen auch ihre Fortbildung zur hundgerechten tiergestützten Intervention des Mensch-Hund Teams an www.tta-nrw.de. Diese ist IAHAIO Mitglied und arbeitet nach den Vorgaben des Verbands. Die tiergestützte Arbeit hat sie selber im Rahmen ihres Erststudiums der Psychologie in den USA begonnen und es ist seitdem ein Herzensthema. Ihre anderen Schwerpunkte über die sie schreibt und vorträgt sind die Genetik & Gesundheit unserer Vierbeiner sowie Stress- und Lernverhalten. Sie ist Mitglied des Institute for Zoology & Evolutionary Biology der Friedrich-Schiller-Universität Jena; Vorstandsmitglied der European Society for Animal Assisted Therapy ESAAT und Gründungsmitglied und Wissenschaftlicher Beirat des Qualitätsnetzwerks Schulbegleithunde e.V.; sowie 1. Vorsitzende des gemeinnütziger Vereins animal-advocate e.V. www.animal-advocate.de. Frau Foltin lebt derzeit mit ihren Vierbeinern im Ruhrgebiet.